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Leseproben

Das geschriebene Wort als Emotionsträger innerhalb dessen, was das Leben ausmacht:
Kommunikation. Sprache ist Magie.
Nur dank ihr ist der Mensch der Fähigkeit mächtig, seinem Leben Ausdruck zu verleihen.

Man kann nicht nicht kommunizieren.
 
Paul Watzlawick

Brief an einen Freund

Leseprobe aus einem Brief an einen Freund über Dinge, die geschahen und die nicht schön waren.

…Nichtsdestotrotz bin ich froh, all jene Episoden erlebt und gelebt zu haben, die mich zwar nicht immer glücklich machten, aber die mich weiterbrachten zu einer Erkenntnis, die mein leben um ein Vielfaches bereichert. Ich habe gelernt, meine Augen auf etwas ruhen zu lassen. Denn es ist unsere beklagenswerte Unfähigkeit im Betrachten der Dinge, zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Letztlich ist es die Bescheidenheit, die uns zeigt, was die Dinge ausdrücken und uns sagen wollen. Ich möchte nicht länger auf meinem Weg entlang irren, ohne links und rechts die Schönheit dessen zu erkennen, was wirklich zählt.

Über «Jakob der Lügner»

Abstract zum Buch «Jakob der Lügner» von Jurek Becker. Ein Anti-Held aus dem Zweiten Weltkrieg.

Jakob ist nicht gross, nicht stark, nicht heldenhaft. Er hat vor allem Angst. Ein sozialistischer Held ist er auch nicht. Die Rolle des antifaschistischen Widerstandkämpfers liegt ihm auch nicht. Vielleicht wird ihm folgende Definition gerecht: Tiefe Menschlichkeit gepaart mit Sinn für das einzige was zählt im Leben, lassen einen Anti-Helden zum Helden werden. Erfüllt von Angst, seiner Mission folgend. Jakob lügt, aber seine Lüge steht für Hoffnung.

 

Es ist das Heldentum, abseits der Schlachtfelder, jenseits der gefeierten Heroen. Es ist die Geschichte eines Mannes, dessen Handeln geprägt war vom Bemühen ein Leid zu lindern, an dessen Entstehung er ohne Schuld war: Ein Held ohne es sein zu wollen.

Die Schläferinnen –

Trägheit und Wollust

Interpretation des Kunstwerks von Gustave Courbet.

…Aber warum tragen die Frauen keine Kleidung? Es ist anzunehmen, dass die Nacktheit die Sichtbarkeit ihres Wesens wiederspiegelt, was sie fühlen und wie sie fühlen. Denn Kleidung als Maske steht für ein Bemühen, Schutz zu suchen vor denen, die sie sie nicht kennen und denen sie nicht vertrauen. Schenke man seinen Mitmenschen also mindestens das gleiche Mass an Aufmerksamkeit, wie diese beiden Frauen einander Nähe, sähe sich die Menschheit nicht mehr verpflichtet, Masken zu tragen. Wenn also das Kleidungsstück die Maske ist, die uns eine Identität verschafft, dann lautet die Frage: Wie sähe wohl eine Welt aus, in der die Menschen keine Kleidungsstücke tragen müssten?

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